Lesung am 22.11.2019 im Berliner Nordkiez: „Advent, Advent, mein Glühwein brennt!“

Natürlich gibts es auch in diesem Jahr die traditionelle Vorweihnachtslesung von Herrn Mikis Wesensbitter. Diesmal mit Gästen! Gemeinsam mit Mark Scheppert & Susa Peter wird es heiter, besinnlich, zünftig, zotig, traurig und einzigartig! Geschichten über Aliens in Ostberlin, Liebeskummer im Heizungskeller, Sex beim FDJ-Nachmittag... und noch viel mehr, gibts bei freiem Eintritt und mit großer Getränkekarte. Und wenn alle Kinder artig sind, gibts auch eine Tombola! Wer da nicht hinkommt, ist selbst Schuld! Ort: Brutz & Brakel, Proskauer Str. 13, 10247 Berlin Wann: 22. November 2019 ab 20 Uhr Wer: Mikis Wesensbitter, Susa Peter, Mark Scheppert Eintritt: frei (Mützenprinzip)

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Spürst Du mich? Jugend in der DDR

Bergi und ich machten wie immer die Musik. In unserem Klassenzimmer hatten wir die Tische an die Wände gestellt und die Stühle standen jetzt ebenso in U-Form davor. In der rechten hinteren Ecke stand unsere Anlage auf dem Lehrertisch. Ein Verstärker und zwei alte Boxen aus dem Musikzimmer waren an meinen Kassettenrekorder angestöpselt. Wie gewohnt saßen die Mädchen auf der einen Seite und schauten abfällig zu den herum albernden Jungs gegenüber. Nur bei uns am Pult traf man sich gelegentlich, denn hier konnten die Musikwünsche abgegeben werden, die wir ordentlich auf einem großen DIN-A4-Blatt notierten. Unsere eigenen Favoriten und die Wünsche von Lydia, Ute und Diana standen ganz oben. Die von Lars und Sabine wurden zwar angenommen aber sofort wieder…

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Free German Youth Lessons – „Generation Wall“ by Mark Scheppert

In spring 2008 Sylvie’s brother visited us together with his girlfriend in Berlin. These two are very pleasant visitors. We don’t have to entertain them at all. No cultural programme to arrange, no endless thinking which historic sites of the capital they don’t know yet. We didn’t even have to buy the current city magazines to search for the latest musicals, movies or theatre plays. Andi and Kati are interested in... nothing. Very pleasant, as I said! They both were born in the south west of Germany, in the so called Pfalz, like my Sylvie. This is obviously one reason why they often pelt me with questions about my East German youth for hours. Thus, I wanted them to soak…

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Endlich angekommen! – Leben in der DDR

Hier beschreibe ich einmal kurz, wie das Buch "Mauergewinner" überhaupt entstanden ist. Letztendlich habe ich nach dieser Story erst mit dem Schreiben halbwegs ernsthaft begonnen. Gute Entscheidung, denn es ist bis heute ein schönes, herausforderndes Hobby ... --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Mein 37. Geburtstag stand vor der Tür. Kein besonderes Ereignis - weder ein rundes Jahr, noch war gerade irgendetwas Außergewöhnliches passiert. Ich sagte Sylvie, dass ich trotzdem richtig Lust hätte, eine große Party zu geben. Was mir fehlte, war ein pfiffiges Motto. Es sollte mit mir zu tun haben. Aber wer bin ich? 1971 im ostberliner Stadtteil Friedrichshain geboren, habe ich dort tatsächlich mein komplettes bisheriges Leben lang gewohnt. In meiner Stammkneipe in der Wühlischstraße werde ich von den vielen Zugezogenen bestaunt:…

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Honeckerzombie oder die DDR im Herbst 1989

Es war ein herrlicher Herbsttag. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich auf der Karl-Marx-Allee mit dem Fahrrad zur Arbeit und freute mich schon jetzt auf unsere Mittagspause, wo ich mich zusammen mit meiner lieben Kollegin Henna für eine Stunde in den kleinen Park gegenüber legen und die vielleicht letzten wärmenden Strahlen des Jahres genießen würde. Als ich an den zehngeschossigen Hochhäusern kurz hinterm Kino International vorüberkam, fiel mir etwas auf: An einem Fenster im fünften Stock eines der riesigen Betonblocks wehte eine einsame Fahne im Wind: eine DDR-Fahne. Ich fahre hier jeden Tag entlang und grübelte beim Weiterfahren, warum ausgerechnet heute jemand trotzig diesen alten Stofffetzen gehisst hatte. Kurz hinter dem Fernsehturm fiel der Groschen dann endlich. Heute war nicht irgendein…

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„Ist das nicht Scheiße…“: DHfK Leipzig – Teil 2

. (Leseprobe aus meinem Buch: "Alles ganz simpel") . ...schienen schon einige unserer Lehrer dem Film „Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann entsprungen zu sein, war einer der Sportlehrer ein echtes Original. Dr. Hans Schingnitz war ein blonder, stets etwas kauzig dreinschauender Mann Ende 30 mit markanten Gesichtszügen. Man kannte ihn wahrscheinlich in ganz Leipzig. Sein Markenzeichen waren sportliche Knickerbocker, lange Strümpfe und sein museumsreifes Fahrrad, das er überall unangeschlossen stehen ließ. Am Hauptbahnhof auch mal 14 Tage, wenn es auf eine längere Reise ging. Schon in der Nazizeit war er aktiver Lehrkörper gewesen und hatte sich besonders auf die Bereiche Leichtathletik, Boxen, Rugby und Ringen spezialisiert. In den ersten Stunden wirkte er auf uns sehr ernst, unnahbar und weltfremd. Doch das…

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„Verstehe nur Bahnhof“: DHfK Leipzig – Teil 1

Leseprobe aus dem Buch "Alles ganz simpel" . ...der Wunsch nach Freizeitbeschäftigungen war schon in den Nachkriegsjahren sehr groß und so hatten sich Ende 1949 in den Buna-Werken bereits 17 Sportabteilungen gebildet. Dort gab es mittlerweile sogar eine Betriebssportleitung mit vier hauptamtlichen Mitarbeitern. Einer von ihnen sprach mich eines Tages an, ob ich an einem Übungsleiterlehrgang an der Landessportschule teilnehmen wolle. Da ich dafür sechs Wochen freigestellt wurde, war das wie ein bezahlter Urlaub und so ließ ich mich gerne nach Freyburg an der Unstrut schicken. Da ich mich dort scheinbar nicht ganz dumm angestellt hatte, delegierte man mich direkt im Anschluss zu einem fünfmonatigen Übungsleiterlehrgang, der auf höherem Niveau in Leipzig stattfand. Dieser sollte die Kursteilnehmer zur Hochschulreife führen…

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Rezi zu „Mauergewinner“ aus Warschau/Polen

In diesem Buch geht es um die Erlebnisse eines jungen DDR-Bürgers, der den Mauerfall mit 18 erlebte und jetzt, 20 Jahre danach, über seine Kindheit und Jugend und die späteren Veränderungen in seinem Leben nachdenkt. Dies tut er in kurzen, spannenden, temporeichen und witzig geschriebenen Geschichten, die einem nicht nur den Alltag von „ganz normalen“ Ostberliner Bürgern, sondern auch die damaligen politischen Hintergründe und deren Auswirkungen auf das (Nicht-)Funktionieren in der damaligen von Volkspolizisten und Stasi-Leuten kontrollierten Gesellschaft auf lebendige Art und Weise näherbringen. „Mark Scheppert war Landschaftsgärtner, Möbelträger, Sachbearbeiter, Forstmitarbeiter, Erntehelfer, Vertreter, Partyveranstalter, Fahrrad-Kodierer, Handlungsreisender, Lagerverwalter, Postbearbeiter, Anzeigenverkäufer und Küchenhilfe. Und all das fand er wirklich kein bisschen aufregend. Deshalb begann er 2008, nebenher ein paar Zeilen zu schreiben.“…

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Das Interview

Bei der Lesung zum Thema "Stars und Sternchen" habe ich einen Text über ein ganz spezielles Interview vorgetragen. Erst heute habe ich erfahren, dass Udo Lindenberg am Samstag bei "Wetten dass...?" ausgerechnet in Halle an der Saale auftritt. Zufälle gibt es manchmal... Hier also der Text... ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich muss zugeben: man hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Ich will nicht so weit gehen, ihn als Helden meiner Jugend zu bezeichnen, aber – daran komme ich nicht vorbei – er war in jener Zeit ein ganz großer Star. Auf beiden Seiten der Mauer. Vor kurzem hatte das Musical „Hinterm Horizont“ in Berlin Premiere. Und plötzlich hörte, sah und las man wieder vermehrt vom alten „Panikpräsidenten“. Er gab Interviews, unzählige Artikel…

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Buchtipp November 2009

Im Zuge einer großen „Ostalgie-Welle“ 2002/2003 strahlte dieses Buch als Leuchtturm positiv hervor. Claudia Rusch hat eine andere spannende Sichtweise auf ihre Jugend in der DDR. Dies ist umso interessanter, da sie eine ehemalige Klassenkameradin von mir ist. Ihre „freie deutsche Jugend“ stand zu Recht monatelang auf der Spiegel-Beststellerliste. Meine Freie Deutsche Jugend . . .

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