Eine lange Geschichte – Jugend in der DDR

In meinen ersten Schuljahren liebte ich die ersten Stunden nach den Sommerferien. Die alten Lehrer fragten, was wir in unseren Urlauben erlebt hatten, und die neuen interessierten sich für die Berufe unserer Eltern. Voller Stolz konnte ich immer allen erzählen, dass mein Vater Trainer im Radsport und meine Mutter Sekretärin im Außenhandel war. Dass fast 30 Prozent meiner Mitschüler einfach nur antworteten: „Mein Papa arbeitet bei MfS“, verstand ich nicht, auch nicht nachdem die Lehrerin es in ein „beim MfS“ verbessert hatte. Scheinbar wussten die Kinder selber nicht, was ihre Eltern dort so trieben und vor allem, was dieses MfS eigentlich war. Die erste Stunde verging trotzdem wie im Flug. Ich ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir zu…

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Breslauer Lerge – Zurück in der Heimat

Im Jahr 1953 hatte ich zum ersten Mal das Glück, die Internationale Friedensfahrt als Berichterstatter des Sportechos vom Start bis ins Ziel mitzuverfolgen. Erst zum zweiten Mal war die DDR in das größte Etappenrennen der Welt für Radamateure mit einbezogen worden und diesmal hieß der Streckenverlauf: Prag – Berlin – Warschau. Vom ersten Tag an war es ein einzigartiges Erlebnis gewesen, diesen Tross zu begleiten, doch mit besonderer Spannung sah ich jenem Tag entgegen, an dem wir die Grenze zu Polen überschreiten sollten. Nach nunmehr acht Jahren konnte ich mir endlich ein eigenes Bild von den Verhältnissen in unserem Nachbarland machen und die Stadt besuchen, in der ich einstmals groß geworden war. Natürlich lasen auch wir in den westlichen Gazetten…

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Breslauer Lerge – Alles ganz simpel

"Heimat ist für mich kein Ort sondern eher ein Gefühl. Sie ist oftmals dort, wo meine Familie, meine Freunde und die meisten meiner Bekannten leben. Mein Zuhause lässt sich eher mit einer Empfindung umschreiben: Geborgenheit. Von 1925 bis 1943 gab es dieses Gefühl nur in einer Stadt an der Oder. Immer wenn ich später Formulare ausfüllen sollte, ermahnten mich gestrenge DDR-Beamte, dass mein Geburtsort Wroclaw hieße. Noch heute muss ich darüber schmunzeln, denn es gibt sicherlich Tausende Menschen, die in Karl-Marx-Stadt und eben nicht Chemnitz zur Welt gekommen sind. „Nein meine Herren. Der Ort meiner Geburt, meiner Kindheitstage und Jugend heißt Breslau!“ Ich wurde 1925 in den Zeiten der Weimarer Republik im Stadtteil Gräbschen im Westen der Stadt geboren. Unser…

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Rezi zu „Mauergewinner“ aus Warschau/Polen

In diesem Buch geht es um die Erlebnisse eines jungen DDR-Bürgers, der den Mauerfall mit 18 erlebte und jetzt, 20 Jahre danach, über seine Kindheit und Jugend und die späteren Veränderungen in seinem Leben nachdenkt. Dies tut er in kurzen, spannenden, temporeichen und witzig geschriebenen Geschichten, die einem nicht nur den Alltag von „ganz normalen“ Ostberliner Bürgern, sondern auch die damaligen politischen Hintergründe und deren Auswirkungen auf das (Nicht-)Funktionieren in der damaligen von Volkspolizisten und Stasi-Leuten kontrollierten Gesellschaft auf lebendige Art und Weise näherbringen. „Mark Scheppert war Landschaftsgärtner, Möbelträger, Sachbearbeiter, Forstmitarbeiter, Erntehelfer, Vertreter, Partyveranstalter, Fahrrad-Kodierer, Handlungsreisender, Lagerverwalter, Postbearbeiter, Anzeigenverkäufer und Küchenhilfe. Und all das fand er wirklich kein bisschen aufregend. Deshalb begann er 2008, nebenher ein paar Zeilen zu schreiben.“…

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