Wer war das
„In der zehnten Klasse rauchten wir auf dem Schulhof schon vor Beginn des Unterrichts die erste Zigarette. Sie schmeckte zwar wie Dachpappe, und die Zunge fühlte sich an wie ein staubiger Aschenbecher. Doch was tat man nicht alles, um in der coolen Gang zu bestehen.

Auch an diesem Dezembertag 1987 sah ich schon von weitem ein Gemisch aus Qualm und warmer Atemluft aus den Mündern meiner Freunde aufsteigen. Tessi, Bergi, Bommel und Andi standen am Zaun und schauten angeregt diskutierend hinüber zur „Rosa“, wie wir die verhasste Nachbarschule nannten. „Freiheit ist immer auch die Freiheit des A“, stand in großen schwarzen Lettern auf die graue Außenwand der Polytechnischen Oberschule „Rosa Luxemburg“ gepinselt. Leise schlich ich mich von hinten an und rief mit tiefstmöglicher Stimme: „Wer war das?“ Bommel fiel vor Schreck die Kippe aus dem Mund, doch auch er musste lachen, als er mich sah.

Natürlich war das keiner von uns, und niemand konnte sich einen Reim darauf machen, was der Satz bedeutete und wie er ausgehen sollte. Dennoch sah ich in den Augen der Jungs, dass sie den „Sprayer“ bewunderten. Das hatte was von dem Film „Beat Street“, auch wenn dies hier keine bunten Graffitis an U-Bahnwagen in der New Yorker Bronx waren…“
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