GranatenBei Spiegel Online gab es mal wieder ’ne neue Geschichte von mir. Im Buch hieß Sie noch „Grüne Kotze“ und hier – ich lege den Titel dort nicht fest – ein bisschen anders…:
.
Mein 18. Geburtstag stand vor der Tür. Die wichtigste Party meines Lebens warf ihre Schatten voraus. Mit einigen meiner Freunde hatte ich ihr „Erwachsenwerden“ bereits begossen. Es hatte stets das Motto gegolten: Wer nicht mindestens einmal gekotzt hat, darf die Feier nicht verlassen.

Doch mein großer Tag drohte ins Wasser zu fallen. Am 31. Juli 1989, einen Tag vor meinem großen Jubiläum, saß ich in einem abgedunkelten Planwagen-LKW. Ich trug Armeeklamotten, schwere Stiefel und ein bescheuertes Käppi. Es waren Sommerferien. Die 11. Klasse hatten wir gerade hinter uns. Wir fuhren schweigend ins zweite Wehrerziehungslager der Gesellschaft für Sport und Technik nach Storkow.

Meine Laune war auf dem Tiefpunkt: kein Besäufnis, keine Riesenfete – die nächsten Tage verhießen Frühsport, Schießübungen und kilometerlange Waldläufe. Aus dem Westfernsehen wusste ich, dass tagtäglich Hunderte Menschen unser Land über Ungarn verließen. Wir Abiturienten – die zukünftige Elite der DDR – sollten hier geschult werden, um genau das in Zukunft zu verhindern.

Mucho mas aqui
.
Zum Weiterlesen: Mauergewinner oder ein Wessi des Ostens
.
.
.