Foraleza 2Zurück am Busbahnhof von Salvador da Bahia mussten wir gar nicht lange warten bis wir uns auf die Plätze fallen lassen und uns sofort die gereichte Decke über den Kopf ziehen konnten. Kein „Bahia-Kerosin“ rauschte nun mehr durch unsere Adern, denn wir hatten das unangenehme Gefühl, der alten Heimat Deutschland immer näher zu kommen, obwohl wir nur innerhalb Brasiliens in Richtung Nordosten fuhren. Die langen Strecken im Bus hatten sowohl Vor- als auch Nachtteile. Zum einen war es arschkalt und sehr eng, andererseits hockten wir nicht in einem stickigen Bürokabuff bei stumpfsinniger Arbeit, hatten viel Zeit zum Nachdenken und immer die Aussicht auf ein neues Wunder. Beim Aufwachen zog der Himmel zur Bestätigung wie ein blauer Ozean über uns hinweg.
Wir erreichen Recife, die Hauptstadt und Herzkammer Pernambucos. Mit der Metro – als Berliner liebe ich Städte mit U-Bahnnetz – fuhren wir in die Innenstadt bis zur Endstation. Im Tunnelgang gab es ein unterfrequentiertes Schuhgeschäft. Nach einem dreiviertel Jahr des Reisens hatte ich meine schwarzen New Balance zwar sehr lieb gewonnen, konnte sie aber nicht mehr tragen, ohne dabei komisch auszusehen. Die Löcher waren mittlerweile so groß, dass öfter mal ein blanker Zeh herauslugte. Ich kaufte mir dunkelgrüne, zerknautschte No-Name-Turnschuhe bei „El Bundy Brasil“ und sah danach untenherum wieder halbwegs passabel aus. Meine Füße jaulten vor Dankbarkeit.
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