Trabi no go! – Kindheit in der DDR

Als wir 1981 unseren ersten Trabant geliefert bekamen, hing ich mit meinem Bruder Benny zwei Stunden am Fenster. Vorher hatten wir zehn Jahre auf unser erstes Auto gewartet, aber diese beiden letzten Stunden, in denen wir unseren Vater herbeisehnten, der mit dem neuen Auto um die Ecke bog, waren die schlimmsten. Als die komplette Familie dann auf dem großen Parkplatz vor unserem Neubaublock stand, konnten wir Kinder gar nicht fassen, dass wir von nun an mit diesem tollen Auto in den Garten, in den Urlaub und zum Tierpark fahren würden. Liebevoll und anerkennend strichen wir über den Lack. Vater lud uns sofort auf eine Probefahrt ein und erzählte mit trockener Stimme meiner Mutter von der Übergabe im IFA-Autohaus in der…

Mehr...

Onkel Wolfgang geht – Kindheit in der DDR

Seit heute gibt es eine neue (gekürzte) Story aus meinem Buch "Mauergewinner" bei Spiegel Online. Was in der Geschichte nicht gesagt wird: der Mauerfall hat uns alle wieder zusammengebracht. Nicht nur deshalb bleibt es nach wie vor der wichtigste Tag meines Lebens... ---------------------------------------------------------- ..."Schon mit 14 mussten wir uns in der DDR auf einen Beruf festlegen. Mir war klar, dass diese Entscheidung mein gesamtes späteres Dasein bestimmen würde. Denn die Eltern lebten es vor: Schule - Beruf - Datsche - Rente - Gruft. In meiner Klasse sah ich nur ratlose Gesichter. Was konnten und wollten wir in diesem Land werden? Keine Ahnung. Die meisten nahmen mangels Alternativen die Stellenangebote des Staates an. Manche arbeiteten dann ihr ganzes Leben lang für…

Mehr...