Backpackerscheiße – Willkommen in Bolivien

Kurz vor der Grenze pfeffert Jenna den Sack mit den Kokablättern aus dem Busfenster. Wir hatten herausgefunden, dass man die Dinger zunächst kauen und dann, zusammen mit einem Kalkstein, in der Backe parken musste, um die Sauerstoffaufnahme zu verbessern. Besonders Jenna kaute, parkte und vertrug die Höhe trotzdem nicht. Vielleicht war es ganz gut, ohne das Zeug einzureisen, denn böse drein schauende peruanische Grenzer filzen uns akribisch. Auf der anderen Seite begrüßen uns freundliche bolivianische Wachsoldaten und machen deutlich weniger Stress. In einem Collectivo fahren wir weiter und stellen bereits auf den ersten Kilometern fest, dass dieses Land wesentlich beschaulicher zu sein scheint. Es sind kaum Autos unterwegs und nur wenige Häuser säumen den Straßenrand. Unser Gefährt tuckert gemächlich durch…

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All die hübschen Frauen – Willkommen in Chile!!!

Am Busbahnhof lasse ich mir ein letztes Mal die schwarzen Docs wienern. Göte sitzt auf einem hohen Stuhl nebenan und ein älterer Mann rubbelt, während er Zeitung liest, an seinen Adidas herum. La Paz ist eine Schuhputzerstadt, denn an jeder zweiten Ecke werden wir darauf hingewiesen, dass es mal wieder Zeit für eine Politur wäre. Es ist eher eine freundliche Geste, denn so landen wenigstens ein paar Bolivianos bei denen, die es nötig haben. „Eh Scheppert. 4:1 gegen Spanien“, ruft mir Göte zu. „Zweimal Scholl und zweimal Zickler.“ Es ist das erste deutsche Match unter Rudi Völler und ich bin überrascht, dass europäische Freundschaftsspiele hier in der Zeitung stehen. „Das ist unsere Tante Käthe!“, rufe ich rüber. Göte nickt. Wir…

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Anpfiff am Ende der Welt

Meine allererste Fußball-WM auf deutschem Boden! Es hätte ein großes, bedeutendes Ereignis für mich werden können. Aber nein! Zum einen fand das Turnier auf der falschen Seite der Mauer statt, zum anderen war ich gerade erst drei Jahre alt. Das Endspiel 1974 verlief in etwa so: Mein Vater und mein Onkel Wolfgang haben sich im von uns so genannten „Scheppert-Eck“ Mollstraße / Ecke Hans-Beimler-Straße beim Frühschoppen so dermaßen einen eingeholfen, dass sie beim Finale BRD gegen Holland schnarchend auf unserem Wohnzimmerteppich lagen und ich mit Mutter das Spiel allein anschaute. Die BRD, der kapitalistische Klassenfeind, wurde Weltmeister im eigenen Land und ich - trotz allem - irgendwann zum Fußballfan. Meine zweite Fußball-Weltmeisterschaft auf deutschem Boden! Es sollte ein großes, ein…

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Anstoß am Ende der Welt – bei Spiegel Online

Kein Mitleid! Ich hatte meine WM im eigenen Land bereits. Leider auf der falschen Seite der Mauer und im Alter von drei Jahren. Die Anekdote vom Endspiel 1974 geht etwa so: Mein Vater und mein Onkel haben sich im "Schubert-Eck", Mollstraße, Ecke Hans-Beimler-Straße beim Frühschoppen so dermaßen einen eingeholfen, dass sie beim Finale BRD geben Holland schnarchend bei uns auf dem Wohnzimmerteppich lagen und ich mit Mutter das Spiel allein anschaute. So wurde ich zum Fußballfan. Ich ging zu Oberligaspielen meines Team, sammelte Fußballwimpel (ich hatte sogar einen von Wismut Aue) und gehe auch heute noch mindestens zwei Mal im Jahr zu verschiedenen Berliner Mannschaften oder zu Länderspielen. Natürlich kicke ich auch selbst - ein bisschen und mit wechselndem Erfolg.…

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Confed Cup 2013 Brasilien

Rechtzeitig vor dem Confed-Cup 2013 und der Fußball-WM 2014 in Brasilien ist mein Buch "90 Minuten Südamerika" erschienen. Es ist ein Reise- und Fußballroman und ein Buch über große Freundschaften, Liebe und die Suche nach dem Glück. Es war gar nicht so einfach gewesen, nach dem „Mauergewinner“ ein zweites Werk zu verfassen, da man plötzlich viel höhere Ansprüche an sich stellt. Irgendwann habe ich jedoch gefühlt, dass ich meinem Stil und vor allem meiner Sprache treu bleiben muss: Schnoddrig, direkt und offen - gewürzt mit Herzblut und Gefühl. Ob mir das gelungen ist? Hier könnt Ihr das Buch bestellen und ggf. rezensieren: 90 Minuten Südamerika bei Amazon Klappentext: "Schon wieder Südamerika? Ich hielt das zunächst für ein typisches Ossi-Ding, bis…

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