Rechtswidrig – aus dem Buch „Leninplatz“

Am 21.05.1988 lungern wir seit Ewigkeiten mal wieder am Leninplatz herum. Gerüchte hatten die Runde gemacht, dass wir dort, am heutigen Samstag, in den Besitz eines wahren Schatzes gelangen können. Doch zwei Stunden lang flanieren nur ältere Ehepaare, die von einem Ringel aus dem maigrünen Friedrichshain kommen, oder Familien mit kreischenden Gören am Sockel vorbei. Als wir gegen 19 Uhr enttäuscht aufbrechen wollen, tauchen plötzlich zwei langhaarige Kunden in unserem Alter auf. Beide tragen Skateboards unter dem Arm, echte, aus dem Westen wohlgemerkt. Benny hatte sich im Winter zusammen mit Henry ein ostdeutsches Modell gebastelt, das aus einem zurechtgesägten Holzbrett auf vier gelben Rollschuhrädern besteht. Richtig scheiße sieht das Stullenbrett aus, obwohl er es weinrot lackiert und mit einem Garfield-Aufkleber…

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Ein 7. Oktober mit dem Honeckerzombie – Kindheit in der DDR

Es war ein herrlicher Herbsttag. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich auf der Karl-Marx-Allee mit dem Fahrrad zur Arbeit und freute mich schon jetzt auf unsere Mittagspause, wo ich mich zusammen mit meiner lieben Kollegin Henna für eine Stunde in den kleinen Park gegenüber legen und die vielleicht letzten wärmenden Strahlen des Jahres genießen würde. Als ich an den zehngeschossigen Hochhäusern kurz hinterm Kino International vorüberkam, fiel mir etwas auf: An einem Fenster im fünften Stock eines der riesigen Betonblocks wehte eine einsame Fahne im Wind: eine DDR-Fahne. Ich fahre hier jeden Tag entlang und grübelte beim Weiterfahren, warum ausgerechnet heute jemand trotzig diesen alten Stofffetzen gehisst hatte. Kurz hinter dem Fernsehturm fiel der Groschen dann endlich. Heute war nicht irgendein…

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Am Donnerstag im Radio

Am 20.10.2011 bin ich ab 21 Uhr im Offenen Kanal (92,6 MHz - Kabel Deutschland, oder www.alex-berlin.de) in "Auslesen - Die Sendung mit den Sumpfblüten" eingeladen und eine Stunde zu hören. Info: Lesebühnen erfreuen sich im deutschsprachigen Raum immer größerer Beliebtheit. Da Berlin wohl die ältesten und bekanntesten Lesebühnen von ganz Deutschland hat und ein dementsprechend zahlreiches Publikum, will die Sendung "Auslesen" einen Überblick über die Berliner Leseszene geben, aber auch weniger bekannten Schreibern eine Chance bieten, sich und ihre Texte darzustellen. Auslesen lädt bekannte und weniger bekannte Autoren ins Studio ein, damit diese über ihre Texte und ihr Leben reden können. Oder hier klicken

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