Eine Rezension meines Buches in der Juli-Ausgabe 2011 von „11 Freunde“, dem Magazin für Fußballkultur. Was soll ich dazu sagen? Dass ich mich jeden Monat tierisch auf das neue Heft freue? Dass ich schon als kleines Kind in der „11-Freunde-Arena“ in der Nordkurve gestanden habe und nun bei ihnen mitkicke?*
Nee! Es freut mich einfach, dass die dortigen Jungs, neben wirklich guten Texten und Reportagen, auch Büchern aus kleineren Verlagen eine sportliche Chance geben. Und verrissen haben sie „90 Minuten Südamerika“ ja auch nicht. Ganz im Gegenteil. Ich habe den Text für meine Seite sogar extra einmal abgeschrieben.
Wer die Rezi im Original nachlesen möchte, muss sich das 11freunde-Heft 116 (Juli 2011) besorgen.
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* (bildlich gesprochen – ich kenne in der 11freunde-Redaktion niemanden persönlich)
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ON THE ROAD
…das Buch beginnt, wie es endet: mit einem Schrei. Dazwischen liegen 20 Jahre Suche nach einer eigenen Identität. Am 8. Juli 1990 steht Mark Scheppert, aufgewachsen in der DDR, auf der Berliner Oberbaumbrücke, die noch wenige Monate zuvor die Stadt in zwei Teile trennte. In den Wohnzimmern flimmern die TV-Geräte, doch die Straßen sind leergefegt. Dann ein Schrei. Deutschland wird gerade Weltmeister. Scheppert nimmt es gleichgültig hin: „Ich bin kein Deutscher. Ich möchte Punkte auf einer riesigen Weltkarte sammeln.“ …
…tatsächlich tut er von 1992 bis 2010 genau das, was ihm früher verwehrt war: Er reist, lernt die Welt kennen und schließlich sich selbst. „90 Minuten Südamerika“ ist eine Sammlung von Reisereportagen, aber auch eine Art nonfiktiver Coming-of-Age-Roman, in dem der Fußball sukzessive stärker in den Fokus rückt. Noch Anfang der Neunziger sind ihm die Turniere nicht mehr als kleine Fußnoten wert, sie streifen wie zufällig seine Storys. Als etwas das EM-Finale `92 stattfindet, beobachtet Scheppert einen Schwertfisch im Golf von Mexiko. Doch je mehr es ihn in die Ferne treibt, desto stärker nähert er sich seiner neuen Heimat. Und am Ende, 2010, erklingt wieder ein Schrei, dieses Mal fühlt er sich gut an…
„Manchmal muss man weit reisen, um am Ende bei sich selber anzukommen.“
Dabei sind Schepperts Berichte keine abgehangenen Weisheiten, sondern großartig geschriebene Momentaufnahmen einer riesigen Weltkarte…
Andreas Bock
Das „Wunderwerk“ kann man übrigens direkt über mich, oder über den Buchhandel, z.B. Amazon beziehen.
…und nen Trailer gibt es auch schon…
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