Honeckerzombie oder die DDR im Herbst 1989

Es war ein herrlicher Herbsttag. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich auf der Karl-Marx-Allee mit dem Fahrrad zur Arbeit und freute mich schon jetzt auf unsere Mittagspause, wo ich mich zusammen mit meiner lieben Kollegin Henna für eine Stunde in den kleinen Park gegenüber legen und die vielleicht letzten wärmenden Strahlen des Jahres genießen würde. Als ich an den zehngeschossigen Hochhäusern kurz hinterm Kino International vorüberkam, fiel mir etwas auf: An einem Fenster im fünften Stock eines der riesigen Betonblocks wehte eine einsame Fahne im Wind: eine DDR-Fahne. Ich fahre hier jeden Tag entlang und grübelte beim Weiterfahren, warum ausgerechnet heute jemand trotzig diesen alten Stofffetzen gehisst hatte. Kurz hinter dem Fernsehturm fiel der Groschen dann endlich. Heute war nicht irgendein…

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Mauergewinner – Kindheit in der DDR

Viele ehemalige Westberliner erzählten mir noch lange nach der Wende, dass sie mit der Berliner Mauer auch einige wenige positive Dinge verbanden. Sie gaben mir zwar alle Recht, dass dieses Monstrum 28 Jahre lang für Teilung und Leid, für Verfolgung und Tod stand, doch in einigen Stadteilen sei es damals einfach wesentlich beschaulicher zugegangen. Eine alternative Kiezkultur zerbrach. Dennoch waren wir uns 1989 alle einig gewesen – das Ding musste weg. Sofort! Schnell hatte man überall ganze Grenzanlagen und Wachtürme gesprengt und die Mauer selbst wurde in kleinen und großen Stücken verscherbelt. Auch der Abschnitt zwischen dem ehemaligen Grenzübergang an der Oberbaumbrücke in Richtung Ostbahnhof wäre fast abgerissen worden. Immer lauter wurden die Rufe, den Grenzwall zu beseitigen und manche…

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Artikel bei Spiegel Online und Interview bei Radio Engery

Ja, da ist man mal kurz im Urlaub und schon geschehen ganz viele Dinge gleichzeitig. Zum einen wurde eine weitere Geschichte auf Spiegel Online (einestages) veröffentlicht und zum anderen wurde ich gestern ganz kurzfristig gebeten, ein Interview bei der Radio Energy Abendschau zu geben. Außerdem gibt es mein Buch "Mauergewinner oder ein Wessi des Ostens" jetzt als Ebook und auch als englische Übersetzung mit dem Titel: "Generation Wall" (Kindle Ebook). Der SPON-Artikel "Das Ostdeutsche Aschenputtel" hat zumindest wieder für reichlich Gesprächsstoff gesorgt (siehe Kommentare) und das Gespräch mit Tommy Wosch und Kathrin Thüring von Radio Energy war auch ganz lustig, wobei ich mich lange nicht mit dem "Mauergewinner" auseinandergesetzt hatte und dort plötzlich über Schulgarten, Einführung in die Sozialistische Produktion…

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Blog des Monats Feb. 2011

Ich bin ja im Berliner Stadtteil Friedrichshain geboren und groß geworden und habe dort mit kurzen Unterbrechungen immer gewohnt. Deshalb freut es mich besonders, dass sich David vom Friedrichshainblog auf seiner Seite mit meinem Buch auseinander gesetzt hat. Seinen Blog finde ich übrigens sehr ansprechend, da auch ich als "Urgestein" dort auf einige interessante Dinge, neue Läden und Initiativen gestoßen bin. Hier also seine Rezension: Mauergewinner: Lustige und alltägliche Geschichten über die DDR Sozialisation und die Wende. Mark Scheppert bindet in seinen Geschichte die Psychologie des Lebens mit ein. So variieren die Geschichten aus der Perspektive des damaligen Erlebens mit der nachträglichen Sicht auf die alltäglichen Dinge des Lebens. Dabei schreibt Mark Scheppert in seinem Buch erstaunlich offen über sein…

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Das Interview

Bei der Lesung zum Thema "Stars und Sternchen" habe ich einen Text über ein ganz spezielles Interview vorgetragen. Erst heute habe ich erfahren, dass Udo Lindenberg am Samstag bei "Wetten dass...?" ausgerechnet in Halle an der Saale auftritt. Zufälle gibt es manchmal... Hier also der Text... ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Ich muss zugeben: man hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Ich will nicht so weit gehen, ihn als Helden meiner Jugend zu bezeichnen, aber – daran komme ich nicht vorbei – er war in jener Zeit ein ganz großer Star. Auf beiden Seiten der Mauer. Vor kurzem hatte das Musical „Hinterm Horizont“ in Berlin Premiere. Und plötzlich hörte, sah und las man wieder vermehrt vom alten „Panikpräsidenten“. Er gab Interviews, unzählige Artikel…

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Mauergewinner im Film

Heimat – ein deutsches Wort, mit einer langen und bewegten Begriffsgeschichte. Es ist ein großes Phänomen mit vielfältigen Deutungsmöglichkeiten und interessanten Bedeutungszusammenhängen. Ist Heimat ein Ort oder ein Gefühl? Das Sich-zu-Hause-fühlen oder emotionale Geborgenheit? Welche Faktoren bedingen und bestimmen Heimat? All diese Frage beantwortet der Film Heimatfreunde. Auch ich komme darin mit meinem DDR-Buch "Mauergewinner" zu Wort. Einen kleinen Ausschnitt könnt ihr : hier sehen Der Film kann zum Preis von 10€ (zzgl. 3€ Versandkosten) käuflich erworben werden. Hierfür bitte unter folgender Emailadresse direkt Kontakt mit Carolyn Zeck aufzunehmen: carolyn.zeck@gmail.com Mehr Infos: Hier

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DDR-Bücher

Es gibt ja zum Glück nicht nur den „Mauergewinner“… In den letzten Monaten habe ich mir noch das eine oder andere „DDR-Buch“ zugelegt. Ohne die einzelnen Werke hier großartig beurteilen zu wollen (da mir das sicherlich nicht zusteht) – grundsätzlich fiel mir auf, dass noch immer nicht alles gesagt und erzählt ist. Anbei eine kleine Auswahl der gelesenen DDR-Bücher (Belletristik): Meine Freie Deusche Jugend von Claudia Rusch DJ-Westradio von Sascha Lange Soundtrack meiner Jugend von Jan Josef Liefers Damals in der DDR von Hans-Hermann Hertle Ost-Berlin von Lutz Rathenow Der Turm von Uwe Tellkamp Boxhagener Platz von Torsten Schulz Mein erstes T-Shirt von Jakob Hein Simple Storys von Ingo Schulze Schlecht Englisch kann ich gut von Bürger Lars Dietrich Am…

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Lesebühne am 14.10.2010 in Berlin-Friedrichshain

Lesung: Lesebühne "Die Unerhörten" am 14. Oktober um 20.00 im Café Tasso, Frankfurter Allee 11, Eintritt frei. Thema diesmal: Deutsche Einheit Unerhörte Lesung zur Deutschen Einheit Die seit einem Jahr existierende Lesebühne "Die Unerhörten" tritt einmal monatlich im Café Tasso (Frankfurter Allee 11) auf und widmet sich jeweils einem anderen Thema. Mittlerweile hat die kleine Lesebühne ein festes Stammpublikum, gilt aber noch als Geheimtipp. Am 14.10. (20.00) nehmen sich die fünf Autoren die "Deutsche Einheit" vor. Die Unerhörten haben sich zum Ziel gesetzt, unterhaltsame wie auch anspruchsvolle Kurzgeschichten vorzutragen. Es lesen für Sie (in alphabetischer Reihenfolge) : Friedhelm Feller, Oliver Mahlke, Ariane Meinzer, Mark Scheppert, Susanne Schmidt, Ralph Trommer Cafe Tasso Frankfurter Allee 11 10247 Berlin, Beginn: 20.00 Uhr Café…

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Lesung am 9. September in Berlin-Friedrichshain

Donnerstag, 09.09.2010, 20 Uhr – Café Tasso – Berlin Friedrichshain – Die neue Lesebühne mit den künftigen Stars der unerhörten Literatur präsentiert: Ein Thema – sechs Autoren! Diesmal: "Sommernachtsphantasien" Sechs verschiedene Geschichten von sechs eigenwilligen Autoren in sechs individuellen Stilen zu eine– m vorgegebenen Thema. Das erwartet Sie bei den “Unerhörten” und weitere, unerhört gute Bonusgeschichten. Doch hören Sie selbst… Es lesen für Sie (in alphabetischer Reihenfolge) : Friedhelm Feller, Oliver Mahlke, Ariane Meinzer, Mark Scheppert, Susanne Schmidt, Ralph Trommer Cafe Tasso Frankfurter Allee 11 10247 Berlin, Beginn: 20.00 Uhr Café Tasso ...mehr Infos hier (Hinweis: ich lese jedoch nicht aus meinem DDR-Buch Mauergewinner)

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Putzpulver

Für meine letzte "Baseball-Geschichte" auf Spiegel Online habe ich ja ganz schön Putzpulver von einigen Lesern bekommen. Zumindest an dieser Stelle mal eine kurze Äußerung dazu. Gerade diese Geschichte kann man vielleicht nur verstehen, wenn man die - im Buch direkt darauf folgende - Story "Grüne Kotze" über das GST-Lager in der 11. Klasse liest. Auszug..."in nur zwei Wochen zerbrach ich fast an dieser alltäglichen Schikane. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich richtigen Vorgesetzten ausgesetzt gewesen. Weder die Eltern noch die Lehrer konnten einen doch wirklich zu irgendetwas zwingen. Noch nie zuvor hatte ich innerhalb kürzester Zeit so viele Dinge gemacht, die ich niemals freiwillig getan hätte. Mir wurde bewusst, dass das komplette weitere Leben nach dem Abitur…

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