Frankreich-Deutschland bei der WM 2014 in Brasilien

Ich verreise noch immer gerne mit Freunden. Allerdings werde ich langsam so alt, dass mir die Pärchen-Urlaube mit Sylvie beinahe besser gefallen, da ich mich dann nicht auf die Macken Anderer einstellen oder Kompromisse eingehen muss. Oft sind wir auf diesen Touren „ein Kopf und ein Arsch“, will sagen: wir könnten Reisen auch allein organisieren und wüssten jederzeit, dass die Pläne im Sinne des Partners wären. Mittlerweile schenken wir uns nichts mehr zu Weihnachten, da Konzertkarten, Bücher oder CDs sonst gleich doppelt auf dem Gabentisch lägen. Die diesjährige Truppe ist halbwegs „mackefrei“ und mit den Südamerika-Neulingen verstehe ich mich blendend. Heute nervt jedoch der lange Entscheidungsfindungs-Prozess, um eine popelige Halbtagestour ins Parnaiba-Delta zu buchen. Sylvie nimmt auf jede noch so…

Mehr...

Das Vorspiel: Deutschland gegen Ghana – Brasilien 2014

Durch die Samba-Bar schlängelt sich eine 200köpfige Polonaise, angeführt von Erni. Fast alle Gäste haben sich - gegenseitig an die Schulter fassend - angeschlossen und steigen gerade kreischend über Tische und Stühle bevor uns mein Freund nach draußen unter den 5-Sterne-Sternenhimmel leitet. In brasilianisch-deutscher Leidenschaft bricht der Laden gerade fast zusammen und ich ahne schon jetzt, dass ich mich noch lange an diesen Abend erinnern werde. Erni brüllt mir von vorne zu: „Das iss ma ‘ne rischdsche Bolonäse.“ Plötzlich erwache ich aus einem Traum, der im Juli 1990 begann und stelle fest, dass ich mich im Juni 2014 in der Wirklichkeit befinde. Ich habe so ein krasses Gefühl von früher und gleichzeitig eines der unbändigen Augenblicks-Freude. Allein für diesen magischen…

Mehr...

Unsterblichkeit – Brasilien Fussball-WM 2014

Tosende Wellen ersticken den Wind und eine urwüchsige Brandung übertönt jedes andere Geräusch, obwohl all meine Freunde zu juchzen scheinen. Seit zwanzig Minuten kämpfen wir nun schon mit den Wassergebirgen - stürzen uns, sobald ein neuer Brecher heranrollt, auf seinen Kamm und rasen auf ihm mit aller Gewalt in Richtung Strand. Ich habe ein gutes Timing für den Absprungs-Moment auf die weiße Schaumkrone und würde einen internen Bodysurf-Cup wahrscheinlich gewinnen. Oftmals zische ich fast bis zur Uferkante, um mich mit aufgeschürften Knien sofort wieder knapp sechzig Meter in die aufgewühlte See zu stürzen. Plötzlich sehe ich Danny, die als einzige draußen geblieben war, hektisch am Strand winken. Sie möchte uns etwas zurufen und deutet mit dem Zeigefinger aufgeregt in Richtung…

Mehr...