Sozialistische Tiere – ein kleiner Ringel in Ostberlin – Kindheit in der DDR

Oh Mann, bin ich alt geworden. Letztes Wochenende habe ich tatsächlich einen Spaziergang mit meiner Nichte und meinem Neffen & ihren Eltern rund um die Rummelsburger Bucht ich Richtung Treptow gemacht und diesen - durchaus lustigen Ausflug - als "Ringel" bezeichnet. Wie gesagt: alt geworden der Mark, oder einfach nur nostalgisch-senil. Früher war das so: . Leider gab es in meiner Kindheit noch ein wesentlich schlimmeres Horrorszenario als: „Wir fahren in den Garten!“ Es hieß: „Wir machen einen Ringel!“ Im Prinzip bedeutete so ein „Ringel“, dass sich die komplette Familie Scheppert auf Befehl meiner Mutter fein herausputzen und im Schneckentempo durch den Volkspark Friedrichshain spazieren musste. Wir gingen von unserer Wohnung in der Mollstraße zum Lenindenkmal, vorbei an den Köhlerhütten…

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Bennys großer Tag – Kindheit in der DDR

Irgendwie war es nicht so recht zu begreifen. Unsere arg verhasste Nachbar-Oberschule, die "Rosa-Luxemburg", holte bei sämtlichen sportlichen Veranstaltungen im Stadtbezirk fast immer erste Plätze, Jahrgang für Jahrgang, und unsere Schule nichts, gar nichts, null nüscht! Als ob sie uns schon in den Kindergärten zugeteilt hätten: Du Sportskanone in die "Rosa" und du kleine ungelenke Flasche in die "Käthe". Unser Sportlehrer, Herr Pinka, hatte neben den miserablen Ergebnissen noch ein zweites Handicap: Es wollte bald niemand mehr bei den Stadtbezirksmeisterschaften antreten und 74. werden. Um uns die prestigeträchtige 3.000-Meter-Cross-Strecke schmackhaft zu machen, gab er allen Schülern, die dort mitliefen, automatisch eine Eins in dieser Disziplin ins Klassenbuch - ohne Zeitvorgabe. So kam es, dass er für diese lange Strecke, anders…

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