Jörg SchallerGestern ist völlig unerwartet und plötzlich mein geliebter Cousin Jörg mit nur 45 Jahren verstorben. In der Kindheit zeigte ich ihm immer voller Stolz mein geliebtes Berlin. Nicht nur den Fernsehturm, das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) und den Palast der Repubik fand er toll, sondern auch die U-Bahn-Fahrten zum Tierpark und der Besuch des Kulturparks Plänterwald fetzte in seinen Augen urst ein – obwohl er andere Vokabeln benutzte, um große Freude auszudrücken.
Bei den Gegenbesuchen in Zwickau spielten wir zusammen mit meinem Bruderherz Benny an den Hängen des ehemaligen Bergwerks, krabbelten in ausrangierte Schrottautos und taten so, als ob wir selbst fuhren, kletterten auf riesige Bäume und bombardieten unsere gemeinsame (schwerhörige) Oma mit ungeheuerlichen Schimpfwörtern & lachten uns dabei schlapp. Wenn ich ihn mit sächsischem Dialekt nachäffte, schlug er mich mit ausgerissenen Brennnesseln auf Arme und Beine, oder nahm mich in den Schwitzkasten bis ich meine Berliner Schnauze hielt. Wir waren stets sehr gute Freunde und auch später riss der Kontakt – obwohl er längst nach München gezogen war – nie ab.

Jörg wird für immer mein allerliebster Cousin bleiben, ich werde ihn niemals vergessen & umarme ihn hiermit ein letztes Mal.