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Für meine letzte „Baseball-Geschichte“ auf Spiegel Online habe ich ja ganz schön Putzpulver von einigen Lesern bekommen. Zumindest an dieser Stelle mal eine kurze Äußerung dazu. Gerade diese Geschichte kann man vielleicht nur verstehen, wenn man die – im Buch direkt darauf folgende – Story „Grüne Kotze“ über das GST-Lager in der 11. Klasse liest.

Auszug…“in nur zwei Wochen zerbrach ich fast an dieser alltäglichen Schikane. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich richtigen Vorgesetzten ausgesetzt gewesen. Weder die Eltern noch die Lehrer konnten einen doch wirklich zu irgendetwas zwingen. Noch nie zuvor hatte ich innerhalb kürzester Zeit so viele Dinge gemacht, die ich niemals freiwillig getan hätte. Mir wurde bewusst, dass das komplette weitere Leben nach dem Abitur aus solchen Kompromissen und Strafarbeiten bestehen würde, um beruflich in diesem System voranzukommen. Das Lager war ein bitterer Vorgeschmack dessen. Politische Diskussionen wurden strikt unterbunden. Man durfte nur reden, wenn man gefragt wurde, und dies nur in einem bescheuerten DDR-Armeeslang. Niemand durfte das Lager verlassen. Wir waren nicht nur Gefangene in diesem Lager, sondern in unserem eigenen Land. Der Umgang mit einfachen jungen Abiturienten, die eigentlich gerade ihre Sommerferien hatten, ließ mich erschaudern und Angst vor der Zukunft in meiner Republik bekommen.“

Es war also später alles gar nicht mehr so unbeschwert und lustig…und vielleicht spürt der eine oder andere Leser ja, dass sogar ich das irgendwann kapiert habe.

Hier der betreffende Spiegelartikel

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