Vor uns die Sintflut – ein Thailand-Urlaub

Wir waren zwei Wochen durch das fantastische und abenteuerliche Laos gereist, hatten Thailands Hauptstadt Bangkok und die alte Königsmetropole Ayuttahya bestaunt, doch für die letzten Tage der Reise mit unseren Freunden hatten wir uns noch etwas anderes verdient - Badeurlaub! Da wir es nicht so touristisch wollten, einigten wir uns auf einen kleinen Ort an der Ostküste des Landes, Ban Krut. Kilometerlange, feine Sandstrände, kleine lauschige Bungalows und kaum Touristen - ein Bilderbuch-Paradies. Und dies alles auf der vor Tsunamis sicheren Seite des Königreiches. Die Anfahrt dauerte natürlich viel länger als gedacht, aber mittlerweile tickten unsere Uhren auch schon gemächlich asiatisch. Über Bangkok fuhren wir im 3.-Klasse-Waggon Richtung Süden. Durch die Hauptstadt ratterte die Bahn mit etwa 22 Kilometern pro…

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Generation Jan Ullrich – Jugend in der DDR

Ich kenne ihn, doch er kennt mich nicht. Wir wuchsen in derselben Zeit auf und sind auch fast im gleichen Alter. Er ist ein Star, und ich bin ein Nichts. Das kommt öfter vor - nicht nur bei mir. In diesem speziellen Fall aber ist die Sache noch etwas anders - komplexer, tragischer, vielleicht rührend. In unserer frühen Jugend sind wir uns das erste Mal begegnet. Meine Mutter ist eine sehr ängstliche Frau. Ich weiß nicht mehr, wie oft wir an der Ostsee im knietiefen Wasser zurückgebrüllt wurden, wie viele Male sie uns belehrte, nur bei Grün über die Straße zu gehen, und wie glücklich sie war, wenn wir ohne "Loch im Kopf" in unserem Roll-Bettchen lagen und schliefen. Radfahren…

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Pre-Military Training Camp Baseball – GDR

Although I visited several countries after the Wall came down, since I was allowed to do so, I didn’t set foot in the USA. This country had formerly been class enemy No. 1, the imperialist exploiting superpower, the evil. For years they had hammered it into my mind: GDR good, USSR very good, FRG bad, USA very bad. Perpetually, we had to be on the lookout against Jimmy Carter and Ronald Reagan and to be prepared to defend ourselves, like the proud Vietnamese did. Travelling into this country? By my own choice? Never! However, because of a new job I had to visit this country of the unlimited dumb, greedy for profit American people. Despite the prospect to see New…

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Nie wieder Drachmen!

Drei Wochen hatten Kospi und ich im Juli 1990 - kurz nach der Währungsunion - bei einem Lebensmittel-Großhandel in Berlin-Tempelhof geschuftet. Es war keine angenehme Zeit gewesen, denn die Westberliner Kollegen hatten uns sofort als ernstzunehmende Konkurrenz der Zukunft ausgemacht. Wir waren für sie ostdeutsche Lohndrücker und billige Arbeitstiere, die im Akkord alles viel zu schnell und korrekt erledigten. Egal, wir wollten uns lediglich unseren großen Traum ermöglichen: den ersten Westurlaub. Mit ostdeutscher Sparsamkeit kauften wir ein One-Way-Ticket nach Sofia und fuhren per Bus weiter nach Griechenland. Es war ein unbeschreibliches und erhabenes Gefühl, als ich an der Grenze die vielen Drachmen nachzählte. Zum ersten Mal in meinem Leben hielt ich eine andere westeuropäische Währung in den Händen. Die Reise…

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Chi, Chi, Chi – le, le, le – Viva Chile!

Ein trauriger Blick zurück. Jeannet steht vor dem Check-In und weint mit rot unterlaufenen Augen. Ich winke ein letztes Mal und verschwinde dann um die Ecke. Auch mir kullern warme Tränen über die Wangen, die ich mir mit dem Ärmel vom Gesicht wische. Betröpfelt reihe ich mich in die Schlange ein und besteige den Flieger. Wir verabschieden uns in unterschiedliche Richtungen im Leben. Ich bin jetzt fast 25. Seit dem Mauerfall hatte ich nur herumgelungert und mich mit Nebenjobs über Wasser gehalten. Eine innere Stimme sagte mir, dass ich endlich einmal etwas Sinnvolles anpacken müsse. Doch was, wann und wo? Spontan hatte ich mir einen Flug nach Santiago de Chile gebucht. Auf dem Ticket schien „Ausgang aus der Verwirrung“ zu…

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